Die schneckenförmige Kapelle

Gröber geht nicht: 8 Millimeter Kratzputz in sakraler Atmosphäre.

Der ruhige und massive Baukörper der Kapelle in Kömpel strahlt eine starke und beschützende Präsenz aus. Bauherr und Architekt legten Wert auf heimische Materialien und bauten mit bergischer Grauwacke.

Im Inneren unterstützt ein rauer Edelkratzputz in 8mm Körnung die sakrale Atmosphäre. Die Architekten entwickelten zunächst kubische Holzkonstruktionen in Verbindung mit einer Stützwand aus Naturstein. Im Laufe des Entwurfsprozesses fügten sie die beiden Bauteile schließlich zusammen. Das Ergebnis ist ein schneckenartiges Gebilde aus einer dem Hang folgenden gekrümmten Stützwand, die rapide ansteigt und mit einem Schwung zur Gebäudewand wird. Die gekrümmte Außenform erforderte eine sorgfältige Arbeit der ausführenden Firmen. Im Inneren sollte sich die Wandgestaltung von dem Außenmauerwerk unterscheiden, aber keinen harten Bruch darstellen.

Nach einer Bemusterung durch die Heinz Vorwerk GmbH, entschieden sich die Bauherren schließlich für einen Edelkratzputz von Saint Gobain Weber. Zum Einsatz kam eine besonders grobe Körnung mit 8 mm Größtkorn. Der verwendete Putz ist kein Standardprodukt, er wurde speziell für diese Kapelle angefertigt. Farblich wurde der Putz an das Fugenmaterial des Natursteinmauerwerks angeglichen. Die Oberfläche sorgt für ein abwechslungsreiches Spiel von Licht und Schatten und setzt die raue Außenschale bis in das Innere fort. Um den Schwung der Wand herstellen zu können, verputzten unsere Handwerker zunächst die Decke mit einem durchgefärbten Feinputz. Dieser wurde nicht mehr gestrichen, um seine Natürlichkeit zu bewahren.

Auch das Architekten-Magazin do-up hat über die Kapelle Kömpel in Morsbach berichtet. Materialhersteller: www.sg-weber.de

Fotos: Lukas Roth, Köln & Heinz Vorwerk GmbH

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